Blog

Niemandsland

Ich befinde mich gerade im Niemandsland.
Das ist ein Teil der spirituellen Reise.
Es ist nichts hier. Keine Emotionen.
Was kann ich hier tun?
Ich versuche mit meinem Herz in Kontakt zu treten. Ich spüre hin, sage ihm dass ich es liebe. Da gibt es ein wohliges Gefühl, welches ich versuche zu verstärken, in dem ich mir Bewegungen vorstelle.
Dann ist da noch ein Mantra, welches sich ständig wiederholt wie ein Ohrwurm. Om neya shivaya. Om ist der Urlaut des Universums. Shiva ist einer der bedeutensten hinduistischen Götter. Den Rest kann ich nicht deuten.
Einfach da sitzen und nichts tun ist in Ordnung. Ich könnte auch etwas anderes tun. Aber wozu? Frieden ist hier.
Ich höre einen Nachbarn reden. Draußen der Wind. Oder sind es Autos in der Ferne? Eine Krankenwagensirene. Im Körper diverse Wahrnehmungen. Eine Hupe. Schritte aus den oberen Stockwerken.
Niemandsland?
Schwachsinn.
Das Niemandsland ist hier nicht.
Hier gibt es viel zu entdecken. Viele Bücher, technische Geräte, Möbel, Wäsche.
Man kann alles kategorisieren, wenn man will, dann sind es Objekte.
Wer ist das Subjekt?
Wer bin ich?
Nicht dies, nicht das. Neti, neti.
Das Mantra ist weg.
Klammere dich weder an die Vergangenheit, noch die Gegenwart, noch die Zukunft. Die Vergangenheit ist vorbei, die Gegenwart wird schnell zur Vergangenheit und die Zukunft ist ebenfalls Vergangenheit.
Das einzige was bleibt ist das Selbst.
Alles andere ist Samsara.
(Zitiere ich einen längst verstorbenen Guru mit einem spontanen Grinsen im Gesicht.)
Achso, Samsara ist eine Illusion, von der Wortbedeutung her.
Wie bringt man einen Buddha in den Kühlschrank? Kühlschranktür auf, Buddha rein.
Da ist ein schönes, warmes Gefühl. Es ist auch samsara.
Ich bin nicht das Gefühl, ich fühle.
Keine Namenwörter, nur Verben.
Dada Dada.
Ein kleines Häärchen auf der Schreibmaschine. Bin ich das Häärchen? Nein, bin ich nicht. Wieso sollte ich dann der Verstand, das Herz... irgendwas vom Körper sein? Das Haar war Teil des Körpers und jetzt liegt es da auf der Schreibmaschine. Und ich bin immer noch ich. Der Körper war mal klein, jetzt ist er groß. Aber ich bin immer noch ich.